WIP-Pressemitteilung: PKV bleibt Innovationsmotor – Arzneimittelausgaben steigen infolge erweiterter therapeutischer Möglichkeiten

17.11.2025

Die Private Krankenversicherung (PKV) trägt weiterhin überproportional zur Finanzierung pharmazeutischer Innovationen in Deutschland bei. Die steigenden Arzneimittelausgaben spiegeln die rasante Entwicklung neuer, oft lebensverbessernder Behandlungsmöglichkeiten wider. Das zeigt die neue Studie „Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2025“ des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Die Analyse untersucht detailliert die Entwicklungen im Zeitraum 2019 bis 2023 und vergleicht sie mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Privatversicherte nutzen überdurchschnittlich häufig neue Arzneimittel und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Refinanzierung von Forschung und Entwicklung in der pharmazeutischen Industrie. Der Marktanteil der PKV an neuen Medikamenten liegt bei rund 15 % – bei einem Bevölkerungsanteil der Privatversicherten von etwa 10 %. Der Anteil patentgeschützter Arzneimittel beträgt in der PKV 13 % und ist damit nahezu doppelt so hoch wie in der GKV (6,7 %).

Die Arzneimittelausgaben der PKV stiegen 2023 auf 4,5 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 6,6 % gegenüber dem Vorjahr und 27,9 % im Zeitraum 2019–2023. „Die steigenden Arzneimittelausgaben sind auch Ausdruck des medizinischen Fortschritts. Versicherte erhalten moderne und wirksamere Therapien. Neue Behandlungsmöglichkeiten erweitern das Spektrum für Erkrankte spürbar: Ob Diabetes, Krebs oder Autoimmunerkrankungen – viele der heute eingesetzten Medikamente standen vor wenigen Jahren noch nicht zur Verfügung und verbessern die Lebensqualität der Patienten und die Therapieergebnisse“, erklärt WIP-Institutsleiter Frank Wild.

Ein Beispiel dafür ist die dynamische Entwicklung moderner Diabetesmedikamente wie SGLT-2-Hemmer und GLP-1-Analoga. Sie senken nicht nur den Blutzucker, sondern bieten auch Vorteile für das Herz-Kreislauf-System. Die Ausgaben für Antidiabetika stiegen innerhalb von fünf Jahren um 143,3 Mio. Euro bzw. 56,2 %. Ein Teil dieses Ausgabenanstiegs beruht auf wichtigen präventiven Maßnahmen: Die Impfungen gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) nahmen deutlich zu und erreichten 2023 ein Ausgabenvolumen von 100,5 Mio. Euro.

Die WIP-Studie „Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2025. Zahlen, Analysen, PKV–GKV-Vergleich“ ist bei der Medizinisch-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erschienen und im Buchhandel sowie als E-Book erhältlich.

Link zur WIP-Studie: Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2025

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