Der überproportionale Finanzierungsbeitrag privat versicherter Patienten - Die Entwicklung von 2006 bis 2011

WIP-Diskussionspapier 01/2013

Dr. Frank Niehaus

Das duale Gesundheitssystem in Deutschland besteht mit Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung aus zwei grundlegend verschieden konzipierten Sicherungssystemen. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Höhe der Zahlungen für Gesundheitsleistungen. Der Abstand der Finanzierungsbeiträge beider Systeme bei unterstellt gleichem Versichertenbestand, der sogenannte Mehrumsatz, wurde bereits in früheren Veröffentlichungen für die Jahre bis 2008 berechnet. Die vorliegende Ausarbeitung setzt nun diese Zeitreihe fort, indem der Mehrumsatz der Jahre 2009 bis 2011 ermittelt und den bereits bekannten Werten der Jahre 2006 bis 2008 gegenübergestellt wird.

Die Auswertung der aktuellen Zahlen bestätigt die Aussage der älteren Auswertungen und zeigt, dass die Privatversicherten weiterhin überproportional zur Finanzierung des Gesundheitssystems beitragen. So erreicht der Mehrumsatz im Jahr 2011 mit 11,1 Mrd. € seinen bisherigen Höchstwert. Er entsteht hauptsächlich im Bereich der Arzthonorare. Im Jahr 2006 lag hier der Mehrumsatz noch bei 4,375 Mrd. €. 2011 waren es 5,382 Mrd. € und damit 23 % mehr. Auch im zahnmedizinischen Bereich lässt sich ein wachsender Mehrumsatz ausmachen, der im Jahr 2011 2,352 Mrd. € erreicht.

Zusammenfassend kann damit festgestellt werden, dass vor allem Ärzte und Zahnärzte in zunehmendem Maße von Privatversicherten profitieren.

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