Internationaler Vergleich zeigt: Deutschland weist bei alter Bevölkerung niedrige Pflegeausgaben auf

02.06.2010

Die Absicherung des Pflegerisikos in 13 Industrieländern sowie die Entwicklung des Beitrags zur gesetzlichen Pflegeversicherung in Deutschland in den nächsten Jahren ist Gegenstand der neusten Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherung (WIP).

Die Analysen verdeutlichen, dass als Folge der demographischen Entwicklung in vielen Ländern ein Ausbau des Pflegesektors zu beobachten ist. So wurden in den letzten zwölf Jahren zum Beispiel in Frankreich, Spanien, Japan und Luxemburg gesetzliche Pflegeversicherungen etabliert.

Deutschland fungierte mit der Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 für manche Länder als Vorbild. Die Pflegeausgaben sind hierzulande jedoch geringer als in einer Reihe von Ländern mit jüngerer Bevölkerung. Vor allem in Schweden und den Niederlanden besitzt die Altenpflege einen wesentlich höheren Stellenwert.

Bis zum Jahr 2050 erwarten alle Industrieländer eine zunehmende Zahl von Pflegebedürftigen. Der Anteil der über 80-Jährigen wird sich fast überall mindestens verdoppeln. Deutschland wird dann nach Japan den höchsten Anteil der über 80-Jährigen aufweisen.

Nach der Prognose des WIP wird sich der Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung in Deutschland bis zum Jahr 2060 mehr als verdoppeln und damit auf etwa 4,5 % steigen müssen, um das heutige Pflegeniveau finanzieren zu können.

Link zur Studie „Die Pflegefinanzierung und die Pflegeausgaben im internationalen Vergleich"

Link zur Studie „Zukünftige Entwicklung der sozialen Pflegeversicherung"

PDF-Version der Pressemitteilung

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