Entwicklung der Prämien- und Beitragseinnahmen in PKV und GKV – Aktualisierung 2024/2025

WIP-Kurzanalyse September 2024

Dr. Frank Wild

In der Studie wird die Entwicklung der Beitragsbelastung in der PKV und der GKV im mittel- und langfristigen Zeiträumen verglichen. Die analysierte Entwicklung enthält auch eine Prognose der Situation im Jahr 2025.

Im Zeitraum 2015-2025 stieg die Prämienbelastung je Versicherten in der PKV mit durchschnittlich 4,0 % p. a. etwas weniger stark als die Beitragsbelastung in der GKV mit 4,5 %. In der Betrachtung im Zeitraum 2005-2025 liegt der Zuwachs in der PKV mit +3,1% noch etwas mehr unter dem GKV-Anstieg (+4,0% p.a.).

In der PKV ist über alle Versicherte eine Prämienerhöhung von 12,0 % zu erwarten. In der GKV wirken mehrere Hebel, weshalb die Beitragsbelastung für einen Versicherten mit Durchschnittseinkommen hier noch stärker steigt: Die Beitragsbemessungsgrenze wird um 6,5% (+337,50 €) angehoben, der GKV-Zusatzbeitrag vermutlich um durchschnittlich +0,6 Prozentpunkte. Die beitragspflichtigen Einnahmen in der GKV wachsen zudem aufgrund der steigenden Bruttojahresarbeitsentgelte infolge der inflationsbedingt höheren Tarifabschlüsse. Laut BMAS ist hier mit einer Zunahme der durchschnittlichen Bruttojahresarbeitsentgelte um 11,3% gegenüber 2024 zu rechnen, wodurch für viele Versicherte dann auch die GKV-Beitragszahlung zunimmt.

Den Hintergrund für die hohen Anstiege im Jahr 2025 bei GKV und PKV bilden gleichermaßen hohe Anstiege bei den Leistungsausgaben. Insbesondere die Krankenhauskosten, getrieben von höheren Pflegepersonalkosten, sowie die Arzneimittelausgaben stiegen in der jüngeren Vergangenheit bis heute deutlich.

Die Zunahme der Beitragsbelastung in PKV und GKV wird zum Teil dadurch relativiert, dass auch das durchschnittliche Einkommen der Versicherten zunahm (2005-2025: +2,7 % p.a., 2015-2025: +3,4 % p.a.). Der Anteil des Einkommens, welches für Gesundheit ausgegeben wird, hat gleichwohl zugenommen. Dies ist in einer älter werdenden Gesellschaft und bei medizinisch-technischem Fortschritt nachvollziehbar. Hierbei ist auch zu bedenken, dass in vielen Bereichen der Wirtschaft Produktivitätsfortschritte erzielt werden konnten, die im personalintensiven Gesundheitswesen nicht möglich sind. Mehrleistungen und höhere Lohnkosten münden dann direkt in höheren Leistungsausgaben und in der Folge in höheren Beiträgen.

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