Der überproportionale Finanzierungsbeitrag privat versicherter Patienten im Jahr 2007

WIP-Diskussionspapier 8/2009

Dr. Frank Niehaus

Das vorliegende WIP-Diskussionspapier bestätigt den Trend, dass die Privatversicherten in wachsendem Maße zur Finanzierung des Gesundheitssystems beitragen.

Im Jahr 2007 haben die PKV-Versicherten (inklusive Beihilfeanteil und erfasste Selbstbehalte) ca. 24,3 Mrd. € in das Gesundheitssystem gezahlt. Wären die PKV-Versicherten 2007 in der GKV versichert gewesen, hätte diese für sie nur knapp 13,7 Mrd. € an Leistungsausgaben ins Gesundheitssystem gezahlt. Diese hypothetischen Ausgaben sind ebenfalls um 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Somit betrug der Mehrumsatz im Jahr 2007 knapp 10,5 Mrd. €. Im Vergleich zum Jahr 2006 ergibt sich wie in den Vorjahren ein deutlicher Anstieg (+ 8,13 %).

Der Anstieg resultiert neben der Zunahme der Versichertenzahl in der PKV vor allem aus der Alterung der Versicherten. Dadurch, dass der Mehrumsatz pro Person mit dem Lebensalter im Durchschnitt wächst, führt allein die Alterung des Versichertenkollektivs zu einer Zunahme des Mehrumsatzes. Bei Betrachtung der einzelnen Leistungsbereiche wird deutlich, dass der Mehrumsatz vor allem im Bereich der Arzthonorare relativ stark gestiegen ist. Auch im stationären und im zahnmedizinischen Bereich ist ein Zuwachs zu verzeichnen.

Die Studie zeigt, dass sich der dominierende Mehrumsatzanteil im ärztlichen Honorarbereich weiter erhöht hat. Damit profitieren die Ärzte auch im Jahr 2007 in zunehmendem Maße von den Privatversicherten.

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