Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2023 - Zahlen, Fakten, PKV-GKV-Vergleich

Schriftenreihe erschienen im MWV-Verlag Dezember 2023

Dr. Christian O. Jacke, Dr. Frank Wild

Als Ausgangspunkt unserer Studie dient die abweichende Regulatorik von GKV und PKV, die zu markanten Versorgungsunterschieden führt und die Rolle der PKV als Innovationsmotor weiter erhält. Zudem betrachtet das Buch die Arzneimittelversorgung im ersten und zweiten Jahr der Corona-Pandemie und untersucht Veränderungen in der Nachfrage. Datengrundlage sind die uns vorliegenden Arzneimittelabrechnungsdaten der Jahre 2019-2021, die 83 Prozent der Privatversicherten repräsentieren.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Der Trend steigender Arzneimittelausgaben ist weiter ungebrochen.
  • Jedes fünfte Medikament, das ein Privatversicherte erhielt, weist einen Patentschutz auf. Damit werden in der PKV anteilig 4-mal mehr patentgeschützte Arzneimittel abgegeben als in der GKV.
  • Preisgünstige Generika und Biosimilars nehmen bei der PKV eine zunehmende Bedeutung ein. So ist der Anteil an Generika am generikafähigen Markt für die PKV in drei Jahren von 66,1% (2018) auf 71,8% (2021) gewachsen. Einen kleinen Beitrag hierzu hat auch die 2018 geänderte freiwillige Aut-Idem-Regelung bei Privatversicherten geleistet. Es zeigt sich jedoch weiterhin ein deutlicher Niveau-Unterschied zur Bedeutung von Generika in der GKV (Quote hier 83,8% [2021]).
  • Die durchschnittlichen Biosimilarquoten gehen zwischen PKV und GKV mittlerweile deutlich auseinander. Lagen sie 2019 noch bei 11,4% (PKV) und 13,3% (GKV), betrugen sie im Jahr 2021 in der PKV 13,6% und 18,2% in der GKV.
  • Die PKV bleibt ein Innovationsmotor im Arzneimittelbereich. Die neuen Medikamente zeigen in der PKV eine hohe Ausgabendynamik, auch während der Corona-Pandemie. Die orphan drugs sind einTreiber der Entwicklung.
  • Der Mehrumsatz der Privatversicherten beträgt im Arzneimittelsektor 590 Millionen Euro.
  • Das Corona-Virus hat die Nachfrage nach Arzneimittel etwas verändert. Es sind klare Bevorratungseffekte zu erkennen. Im zweiten Pandemiejahr 2021 erfolgten schnelle Angleichungen an alte Nachfragemuster. Die Arzneimittelversorgung der Privatversicherten erwies sich als stabil. Dies gilt insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen. Weiter zu beobachten ist, welche Effekte mit der sinkenden Nachfrage nach onkologischen Präparate im ambulanten Sektor verbunden sind.

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