Die Heilmittelversorgung der PKV- und GKV-Versicherten im Vergleich

WIP-Diskussionspapier

Verena Finkenstädt

Die PKV unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der GKV. Dies zeigt sich nicht nur in der Finanzierungsform, sondern auch auf der Leistungsseite. Vor allem in der Heilmittelversorgung machen sich die unterschiedlichen Rahmenbedingungen deutlich bemerkbar. Zu den Heilmitteln gehören insbesondere Maßnahmen der Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie.

Die Studie bietet erstmalig eine umfassende Darstellung der Heilmittelversorgung von PKV- und GKV-Versicherten. Es wird gezeigt, dass die Heilmittelversorgung in der GKV wesentlich stärker eingeschränkt und reglementiert wird als in der PKV. Die GKV wirkt in diesem Bereich zudem massiv auf das ärztliche Verordnungsverhalten ein. Neben Leistungsausschlüssen und -einschränkungen führen vor allem Richtgrößen und die Möglichkeit eines Regresses gegen den behandelnden Arzt in der GKV zu Rationierung. Im Vergleich zu gesetzlich versicherten Patienten erhalten Privatpatienten eine umfangreichere und individuellere Versorgung, die sich in entsprechend höheren Heilmittelausgaben niederschlägt.

PKV-Versicherte zahlen insgesamt deutlich mehr für Heilmittel im Vergleich zu dem Betrag, den die GKV für sie aufwenden würde. Dieser sogenannte Mehrumsatz der Privatversicherten belief sich im Jahr 2013 auf 936 Millionen Euro.

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