Die Arzneimittelversorgung bei Multipler Sklerose in der PKV

WIP-Diskussionspapier 01/2014

Dr. Frank Wild

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit des zentralen Nervensystems, die Erwachsene in jungen Lebensjahren treffen kann und zu einer zunehmend neurologisch bedingten Behinderung führt.

Wie die Studie zeigt, haben sich die Verordnungen von Medikamenten zur Behandlung der Multiplen Sklerose von 2007 bis 2012 in der PKV verdoppelt. Ursache für die deutliche Zunahme ist vor allem die steigende Zahl an MS-Patienten infolge der verbesserten Diagnoseverfahren und des daraus resultierenden früheren Behandlungsbeginns. Ein weiterer Grund ist in den neuen MS-Medikamenten zu sehen, die vielfach eine zusätzliche Therapieoption („add-on“) zu älteren Präparaten darstellen.

Wie die WIP-Studie weiter analysiert, haben Frauen nicht nur ein etwa 2,3fach höheres Risiko an MS zu erkranken als Männer. Bei Frauen lassen sich zudem vor allem im jungen Erwachsenenalter bereits überdurchschnittlich viele MS-Erkrankungen feststellen. Dagegen weisen die ausgewerteten Daten bei Männern auf einen etwas späteren Krankheitsbeginn hin.

Trotz der in den letzten Jahren neu auf dem Markt zugelassenen Medikamente ist MS weiterhin nicht heilbar. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf nehmen die Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung deutlich ab. Ab dem 46. bis 50. (Frauen) bzw. 51. bis 55. Lebensjahr (Männer) zeigt sich dies in einer stark rückgängigen Zahl der Patienten, die noch eine medikamentöse MS-Therapie erhalten.

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