Der überproportionale Finanzierungsbeitrag privat versicherter Patienten im Jahr 2006

WIP-Diskussionspapier 9/2007

Dr. Frank Niehaus

In dieser Studie wird der Mehrumsatz der PKV für das Jahr 2006 berechnet.

Im Jahr 2006 haben die PKV-Versicherten (inklusive Beihilfeanteil und erfasste Selbstbehalte) ca. 22,7 Mrd. € in das Gesundheitssystem gezahlt. Damit lagen die Gesundheitsausgaben 4,5 % über dem Vorjahresniveau. Wären die PKV-Versicherten 2006 in der GKV versichert gewesen, hätte diese für sie nur knapp 13 Mrd. € an Leistungsausgaben ins Gesundheitssystem gezahlt. Diese hypothetischen Ausgaben sind ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 6,94 % gestiegen. Die Differenz dieser beiden Größen und damit der Mehrumsatz betrug im Jahr 2006 knapp 9,7 Mrd. €. Im Vergleich zum Jahr 2005 ergibt sich wie in den Vorjahren ein Anstieg (+ 1,42 %). Der Anstieg rührt neben der Zunahme der Versichertenzahl in der PKV vor allem auch von der Alterung der Versicherten her. Dadurch, dass der Mehrumsatz pro Person mit dem Lebensalter im Durchschnitt wächst, führt allein eine Alterung des Versichertenkollektivs schon zu einem Anstieg des Mehrumsatzes.

Bei Betrachtung der einzelnen Leistungsbereiche wird ersichtlich, dass der Mehrumsatz vor allem im Bereich der Arzneimittel relativ stark gestiegen ist. Auch im Bereich Arzthonorar und Krankenhaus ist ein Zuwachs auf hohem Niveau festzustellen. Nur im zahnmedizinischen Bereich ging er zurück.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Mehrumsatz in erster Linie im ambulanten Bereich entsteht. Vor allem die Ärzte und der Arzneimittelbereich profitieren weiter stark von der PKV. Der berechnete Rückgang im zahnmedizinischen Bereich führte dazu, dass der Mehrumsatz insgesamt nur relativ moderat gestiegen ist.

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